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Auf ein Wort: Karl Stiefel

In der erneut fußballfreien Zeit wollen wir wieder die Gelegenheit nutzen unsere Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre zu Wort kommen zu lassen. Dazu werden wir in regelmäßigen Abständen zu einem kleinen Interview bitten.
Heute mit Karl Stiefel, Trainer der C-Junioren.

Über einen Monat wieder kein Fußball. Wie erlebst du die fußballfreie Zeit?

Ich schätze so wie jeder wahrscheinlich…. stark eingeschränkt! (lacht)

Es ist schon krass zu sehen, wie viel Zeit der Fußball normalerweise in Anspruch nimmt. Auf einmal hat man richtig viel Freizeit, ich denke das werden alle Trainer und Spieler bestätigen können.

Für mich ist das ganze recht vorteilhaft, weil ich mich jetzt komplett auf mein Studium konzentrieren kann. Es ist entspannt mal nicht immer zweigleisig fahren zu müssen. Trotzdem fehlt einem der Platz schon extrem. Das Arbeiten mit den Jungs, selbst spielen, aber auch der Kontakt zu den im Verein tätigen. Gerade wenn man jetzt sieht, was für ein großartiges Fußballwetter noch im Dezember ist. Neben dem Studium nutze ich die fußballfreie Zeit, um mich weiter zu bilden, gerade in Vorbereitung auf meine kommende B-Lizenz-Prüfung, die ich ja endlich Anfang nächsten Jahres machen kann (leider im Februar ausgefallen wegen COVID-19).

Erstmals bist du alleiniger Cheftrainer. Wie bis du diese Aufgabe angegangen?

Das Ganze ist komplett was anderes auf Einmal. Es kommen viel mehr Aufgaben auf einen zu, von den meisten wusste man nicht mal, dass es sie überhaupt gibt. Von Trainingsplanung, über Bus mieten für Auswärtsfahrten, bis hin zum Erstellen von COVID-Trainingsplänen für die Jungs. Dann kommt noch viel Verantwortung hinzu, nicht nur aus sportlicher Sicht, gerade auch aus pädagogischer. Wir wollen die Jungs ja nicht nur sportlich verbessern, sondern auch soziale Kompetenz vermitteln und sie so für ihr späteres Leben vorbereiten.

Ich habe das Glück gehabt, meine Mannschaft aus dem letzten Jahr, so gut wie komplett mit in die U15 nehmen zu können. Das hat einiges erleichtert. Wir sind alle zusammen ein eingespieltes Team, die Jungs wissen was sie von mir bekommen und ich weiß, was sie von mir erwarten. Ganz nach dem Motto „Fordern und Fördern“. Ich habe auch einen gewissen Altersvorteil, ich bin gerade mal 20, da sehen die Jungs mich natürlich anders als vielleicht einen älteren, an. Und ich kann mich noch gut in die Spielerolle und in einen Jugendlichen hineinversetzten, so lange es das jetzt auch nicht her!

Ich bin dem Verein sehr dankbar, einem so jungen Trainer wie mir diese Chance zu geben!

Mit den C-Junioren bist du ein Neuling der Landeliga. Wie bewertest du die ersten Auftritte in der neuen Spielklasse?

Erstmal ist das eine super Sache, die SG Dresden Striesen wieder im Juniorenbereich in der Landesliga zu haben. Zu meiner aktiven Zeit waren alle Großfeldmannschaften des Nachwuchses, in der höchsten sächsischen Spielklasse vertreten. Und genau da gehört dieser Verein, in dem so viel Potenzial steckt, auch hin.

Aber genauso wie für die 1. Männermannschaft, ist es kein Kinderspiel für uns! Die Jungs haben am Anfang ganz schön über das Tempo und die Dynamik der Liga gestaunt. Landesliga war nochmal ein spürbarer Leistungssprung. Allerdings können wir uns nicht beschweren, wir haben 3 von 4 Spielen für uns entscheiden können. Die Mannschaft ist sehr gut gestartet und hat gezeigt, dass sie sich vor großen Namen wie Dynamo oder FSV Zwickau, nicht verstecken muss. Es hat eigentlich fast alle so funktioniert, wie wir es uns vorgenommen haben. Tabellarisch stehen wir auf Platz 7, haben aber zwei Spiele weniger als Mannschaften vor uns. Das ist schon eine sehr gute Ausbeute. Leider wurden wir von COVID-19 ausgebremst. Ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen, der Jungs. Wir wissen was wir draufhaben und können es kaum erwarten weiter zu machen. 

Mit den C2-Juniroren konntest du letzte Saison den Stadtpokal gewinnen. Wie hast du den Erfolg erlebt?

Mitgespielt, habe ich leider selbst nicht, aber das war schon eine geile Nummer. Für die Jungs aber auch für mich. Es gibt nichts Besseres für einen Trainer, als zu sehen, wie die ganze Arbeit, die man mit der Mannschaft hat, zu Erfolg führt. Von Trainings, über Taktiksitzungen, bis hin zu Spielen. Dieser große Aufwand, den man auf sich nimmt, soll sich natürlich lohnen. Letztes Jahr, war sowieso ein erfolgreiches für uns. Wenn die Liga zu Ende gespielt worden wäre, dann wären wir auch Meister geworden, da bin ich mir zu 100% sicher!

Fairerweise muss ich sagen, dass ich letztes Jahr natürlich Hilfe hatte, beziehungsweise mehr Hilfe war. Mit Tom Raue hatte die Mannschaft einen Trainer, der auf einem sehr hohen taktischen Niveau ist.

Vor deinem Trainerengagement warst du lange als Fußballer aktiv. Fehlt dir das Treten gegen das runde Leder.

Das stimmt, ich habe lange bei Striesen gespielt, im Großfeldbereich eigentlich jedes Jahr Landesliga, bis ich dann für ein Jahr zwangsweise, aufgrund von einer Auflösung der A-Jugend zu Pirna-Copitz gegangen bin. Ich glaube ich habe als Spieler hier alles miterlebt und die Zeit mit ihren ganzen Erfahrungen hat mich sehr geprägt.

Momentan ist es aber leider so, dass es für mich nicht möglich ist neben dem leistungsorientierten Trainerdasein, mich noch auf eine höherklassige „Spielerkarriere“ zu konzentrieren und bei der 1. Männermannschaft mal anzuklopfen (ganz abgesehen ob ich dafür, dass Zeug hätte). Dreimal Training die Woche plus Spiel und Vorbereitung nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch. Zum Glück gibt es noch eine 2. Männermannschaft, bei der es nicht ganz so schlimm ist, wenn mal länger nicht kann. Am Ende des Tages macht Fußball immer Spaß, egal auf welchen Liganiveau, wenn das Umfeld stimmt. Also ganz habe ich das selbst spielen nicht aufgegeben. Mal sehen, was die Zukunft so bringt.

Nicht mehr lange bis Weihnachten. Welche Wünsche hast du für die Zukunft?

Ich wünsche uns allen, dass wir so komplikationslos wie möglich, durch diese Zeit kommen. Und uns alle gemeinsam gestärkt und motiviert, 2021 wieder auf den Platz sehen. Damit wir aus diesem großartigen Verein, alles rausholen was auch drinsteckt. Striesen hatte es in den letzten Jahren nicht immer leicht, zu viele Probleme intern und extern. Aber diese Zeit ist vorbei und man muss schon sagen, was sich hier wieder neu entwickelt, dass lässt sehr positiv in die Zukunft sehen.

Natürlich wünsche ich allen eine besinnliche Weihnachtszeit mit der Familie (vorbildlich, natürlich unter Einhaltung gegebener Beschränkungen) und Gesundheit und Kraft für jeden.

Vielen Dank für deine Ausführungen