Auf ein Wort: Rene Boden
In der erneut fußballfreien Zeit wollen wir wieder die Gelegenheit nutzen unsere Spieler, Trainer, Schiedsrichter und Funktionäre zu Wort kommen zu lassen. Dazu werden wir in regelmäßigen Abständen zu einem kleinen Interview bitten.
Heute mit Rene Boden, Co-Trainer der Ersten Männermannschaft.
Wie erlebst du die erneute sportliche Auszeit?
Es ist natürlich eine belastende Situation für uns alle. Jeder hat zur Zeit mit starken Einschränkungen bzw. Veränderungen in seinem persönlichen Leben zu kämpfen und jeder macht sich dazu natürlich seine eigenen Gedanken. Ich persönlich denke, dass es aus gesundheitstechnischen Aspekten die richtige Entscheidung war, den Trainings- und Spielbetrieb zu unterbrechen, auch wenn es aus sportlicher Sicht für uns ungelegen kam. Ich merke schon, dass mir die regelmäßige Tätigkeit auf und neben dem Platz fehlt und es fühlt sich einfach komisch an, die ganze Woche Abends bzw. am Wochenende daheim zu sein (lacht). Dafür kann ich glücklicherweise viel mehr Zeit mit meiner Familie verbringen und die Batterien aufladen, um dann mit voller Energie und Tatendrang nach der Pause weiterzumachen
Zur neuen Saison hast du deine Spielerkarriere beendet. Was waren die Gründe für diesen Schritt?
Meine Karriere bei Striesen war leider im Männerbereich auch von vielen Verletzungen geprägt. So habe ich mir unter anderem in dieser Zeit 4 mal die Schulter ausgekugelt. Bei der letzten Luxation ist dann leider meine operative Fixierung im Schultergelenk sowie mehrere Sehnenansätze gerissen. Auf deutsch gesagt habe ich einen Totalschaden im Schulterbereich, was eine Fortführung der Spielerkarriere unmöglich macht. Zumal es jedes mal auch eine große Belastung für meine Familie war, da ich immer mehrere Monate außer Gefecht gewesen bin. Und natürlich hat auch die Arbeit eine imense Rolle bei der Entscheidung gespielt, da ich als Therapeut auf zwei halbwegs gesunde Arme angewiesen bin.
Gibt es etwas, was dir am meisten fehlt?
Ehrlich gesagt fehlt einfach alles. Ich glaube, dass keiner seine Fussballschuhe so an den Nagel hängen will. Sowohl die tägliche Trainingsarbeit als auch die Spiele haben mir trotz einiger Schmerzen immer Freude bereitet. Auch das gemeinsame Zusammensitzen als Spieler in der Kabine wird mir fehlen. Wenn man 24 Jahre für einen Verein Fussball spielt, und dann von heute auf morgen faktisch nicht mehr spielen kann, ist dies ein ziemlicher Nackenschlag und schwierig, die richtigen Worte zu finden. Zumal ich gerne noch mit alten und aktuellen Weggefährten die AH unsicher machen wollte.
Nun bist du als Co-Trainer bei unserer ersten Männermannschaft aktiv. Wie lief die Umstellung für dich?
Die Umstellung lief meiner Meinung nach reibungslos. Mit Jens kam ich schon als Spieler gut klar und wir haben schon über so eine Konstellation vor der Verletzung nachgedacht. Die Mannschaft hat es auch positiv aufgenommen und es mir verhältnismäßig einfach gemacht. Einzig das Abbiegen in die Trainerkabine war anfangs ungewohnt. Und natürlich ist so eine Trainertätigkeit viel umfangreicher und zeitintensiver, womit ich aber keine Probleme habe.
Erstmals spielt unsere Erste in der Landesliga. Wie bewertest du die ersten Schritte und was kann man noch erwarten?
Nach einer langen Vorbereitungsphase sind wir mit dem Remis gegen Laubegast und dem Sieg im Sachsenpokal eigentlich gut in die Saison gestartet. Dann haben wir mit der Niederlage in Glauchau aber leider etwas den Faden verloren, waren ziemlich verunsichert. In Marienberg haben wir uns schon stabiler gezeigt, aber leider verloren. Zu Hause gegen den Spitzenreiter Freital haben wir dann eine gute mannschaftlich geschlossene kämpferische Leistung abgerufen und daran gilt es anzuknüpfen. Daher ist die Fussballpause aus sportlicher Sicht auch so ärgerlich, da wir auf einem aufsteigenden Ast waren und den Schwung gern mitgenommen hätten. Mit der Erweiterung bzw. der Umgestaltung des Trainerteams kamen natürlich auch ganz viel neue Inputs für die Mannschaft. Dies benötigt immer etwas Anlaufzeit, aber man hat die Fortschritte in der Trainingsarbeit und in den letzten beiden Spielen schon gesehen. Daran gilt es in der Zukunft anzuknüpfen. Im Training engagiert arbeiten und als Team das bestmöglichste versuchen rausholen und damit auch erfolgreich sein. Wenn wir das schaffen, bin ich zuversichtlich, dass wir unsere gesteckten Ziele in dieser Spielzeit auch schaffen!
Nicht mehr lange bis Weihnachten. Welche Wünsche hast du für die Zukunft?
Vielen Dank für deine Ausführungen